Bauchpraxis Georg Schmitz – Düren

Krankheitsbilder

Hier möchten wir Ihnen einen kurzen Einblick in verschiedene Krankheitsbilder geben, die wir in unserer Praxis behandeln.

Sodbrennen, Reflux

Durch den Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre kann es zu einer Entzündung im unteren Abschnitt der Speiseröhre kommen. In vielen Fällen wird dies durch eine Störung des Verschlussmechanismusses zwischen der Speiseröhre und dem Magen verursacht (axiale Hiatushernie,” Zwerchfellbruch “). Die Patienten verspüren unterschiedliche Symptome, angefangen von typischem Sodbrennen über unspezifische Schmerzen im Brustbereich oder Oberbauch bis hin zu unklarem Reizhusten oder asthmatischen Beschwerden. Wird die Entzündung nicht behandelt, kann es zu regelrechten Geschwüren kommen, auch narbige Einengungen oder sogar Krebserkrankungen der Speiseröhre können die Folge sein.

Die Behandlung erfolgt heutzutage mit modernen Medikamenten, die die Säureproduktion des Magens blockieren. Dadurch werden die meisten Patienten beschwerdefrei. Eine weitere Therapiemöglichkeit ist die operative Wiederherstellung des defekten Verschlussmechanismusses.

Magen‐und Zwölffingerdarmgeschwür

Die meisten Geschwüre im Magen und im Zwölffingerdarm entstehen durch einen Befall mit Bakterien (Helicobacter) und/oder die Einnahme von Medikamenten aus der Gruppe der nicht steroidalen Antirheumatika (NSAR), wie zum Beispiel Diclofenac, Ibuprofen, Acetylsalicylsäure. Diese Substanzen sind zum Teil auch in Kombinationspräparaten enthalten, zum Beispiel Thomapyrin®. Rauchen führt zu einer Steigerung der Säureproduktion und begünstigt somit die Entstehung von Geschwüren und führt zu einer Verzögerung Ihrer Abheilung. Auch psychischer Stress und übermäßiger Alkoholkonsum können zu einer Schädigung der Schleimhaut im Magen und im Zwölffingerdarm führen. Die Patienten klagen über Schmerzen im Oberbauch, zum Teil auch mit Ausstrahlung in den Rücken. Zur Erkennung ist die Durchführung einer Magenspiegelung erforderlich, dabei werden gegebenenfalls auch Gewebeproben entnommen. Werden solche Geschwüre nicht sachgemäß behandelt, kann es im Verlauf zu Komplikationen (Blutung, narbige Einengungen, Durchbruch) kommen. Die Behandlung erfolgt in der Regel medikamentös mit säureblockierenden Medikamenten. Bei Nachweis eines Bakterienbefalls werden diese mit der Gabe von Antibiotika kombiniert.

Divertikulose

Divertikel des Dickdarmes sind gutartige Veränderungen, bei denen sich die innerste Darmschicht durch vorgeformte Schwachstellen in der Darmwand vorgewölbt hat. Als Ursache wird ein erhöhter Druck im Darm angenommen. Mit zunehmendem Alter kommende diese Divertikel häufiger vor, sie können aber durchaus auch schon bei jüngeren Patienten unter 40 Jahren auftreten. Ca. 20 % aller Patienten mit solchen Divertikeln bekommen im Laufe ihres Lebens Beschwerden. Hier sind zunächst Entzündungen der Divertikel zu nennen (Divertikulitis). Eine solche Entzündung führt zu starken Schmerzen, meistens im linken Unterbauch, wo die Divertikel am häufigsten anzutreffen sind. Im äußersten Fall kann es durch diese Entzündung zu einem Durchbruch des Darmes kommen, was eine sofortige Operation nach sich zieht. In weniger ausgeprägten Fällen erfolgt eine Therapie mit Antibiotika. Falls noch nicht erfolgt, sollte nach Abklingen der Entzündung immer eine Darmspiegelung erfolgen, um das Vorhandensein von Darmpolypen oder gar von Darmkrebs auszuschließen. An weiteren Komplikationen durch die Divertikel sind Blutungen und narbige Verengungen des Dickdarmes zu nennen.

Reizmagen bzw. Reizdarm

Unter dem Begriff Reizdarmsyndrom werden funktionelle Störungen des Darmes zusammengefaßt, die mit den unterschiedlichsten Symptomen einhergehen können. Zu diesen Symptomen gehören Bauchschmerzen, Blähungen, wechselnde Stuhlgewohnheiten (Durchfall, Verstopfung), aufgetriebener Bauch. Zur Definition der Erkrankung gehört einerseits eine Dauer der Beschwerden von mindestens 3 Monaten, andererseits das Fehlen anderer Erkrankungen, die die Beschwerden verursachen können. Daher ist in der Regel eine Basisdiagnostik erforderlich, bevor die Diagnose Reizdarm gestellt werden kann. Neben der Erhebung der Anamnese zählen dazu eine körperliche Untersuchung, eine Untersuchung des Blutes und des Urins, ein Ultraschall der Bauchorgane, bei Frauen eine gynäkologische Untersuchung, bei Durchfällen eine Untersuchung des Stuhls sowie endoskopische Untersuchungen (Magen‐/Darmspiegelung). Insbesondere beim Auftreten von so genannten Alarmsymptomen (Gewichtsverlust, nächtliche Beschwerden, Darmkrebserkrankungen in der Familie, Blut im Stuhl, kurze Laufzeit der Symptome, relevante Befunde bei der körperlichen Untersuchung, kürzlich Antibiotikaeinnahme) sind die endoskopischen Untersuchungen von Bedeutung.

Das Reizdarmsyndrom ist eine häufige Erkrankung, im Mittel wird in den westlichen Nationen eine Krankheitshäufigkeit von 10‐18 % der Bevölkerung angegeben. Eine eindeutige Ursache für diese Erkrankung kann derzeit noch nicht benannt werden, diskutiert werden eine Vielzahl von Faktoren, zum Beispiel eine milde Entzündung der Schleimhaut in der Folge von infektiösen Darmerkrankungen, Veränderungen der bakteriellen Flora des Darmes, eine erhöhte Schmerzempfindlichkeit des Darmes und eine Veränderung der zentralnervösen Schmerzverarbeitung. Die Behandlung des Reizdarmsyndroms orientiert sich an dem führenden Symptom.

Darmkrebs, Darmkrebsvorsorge

Darmkrebs ist eine häufige Krebsform. Einige Zahlen:
in Deutschland 60‐70.000 Erkrankungen pro Jahr, 6 von 100 Deutschen erkranken im Laufe ihres Lebens, ca. 25.000 Todesfälle pro Jahr. Dabei sind beide Geschlechter gleich häufig betroffen. Weil die Erkrankung häufig erst in fortgeschrittenen Stadien Beschwerden macht, sollten alle zur Verfügung stehenden Vorsorgeuntersuchungen ausgenutzt werden. Dazu zählen das Austasten des Mastdarmes, ein Test auf verstecktes Blut im Stuhl (von den gesetzlichen Krankenkassen ab einem Alter von 50 Jahren finanziert) und insbesondere die Vorsorge-Darmspiegelung (von den gesetzlichen Krankenkassen ab einem Alter von 55 Jahren bei Frauen bzw. 50 Jahren bei Männern finanziert). In besonderen Risikosituationen (familiäre Belastung für Darmkrebs, chronisch entzündliche Darmerkrankungen) wird die Darmspiegelung zum Teil auch schon deutlich früher empfohlen.